Schmakeit - Namenforschung |
Schreibweisen für die gleiche FamilieFrüher wurden die Daten in die Kirchenbücher eingetragen, wie sie vom Pastor gehört und verstanden wurden. Auch eine undeutliche Schreibweise in der Sütterlin-Schrift führte dazu, dass es mehrere Schreibweisen für die gleiche Familie gab. Auch handschriftliche amtliche Abschriften und Übertragungen können diese Fehler aufweisen.
Ein ostpreußischer FamiliennameDie Bedeutung des Namens wurde lange erforscht. Erst als klar war, dass es sich nicht um einen deutschen, polnischen oder russischen Namen handelt konnte das Namensgeheimnis mit Hilfe von baltischen Sprachforschern gelüftet werden. Schmakeit ist vom Ursprung her ein Name, der von der prußischen Sprache hergeleitet wird. Prußisch - oder auch altpreußisch genannt - gehört zur baltischen Sprachfamilie in Europa. Dieser Sprachstamm hat eine starke Verwandtschaft mit dem indischen Sanskrit und hat nichts mit dem indogermanischen (Deutsch) oder slawischen (polnisch, russisch) Sprachstamm zu tun. Familiennamen mit der Endung -eit, -ait, oder auch -at werden entstehungsgeschichtlich dem ehemaligen Ostpreußen zugeordnet. Von der Verbreitung her, sind im Bereich Preußen mehr "-eit" zu finden, je näher man an das angrenzende Litauen herankommt, gibt es mehr Personen mit Endung "-at". Bei den "-eit's" handelt es sich meist um Familien, die ihren Ursprung bei den alten Volksstämmen der Prußen haben. So auch bei den Schmakeit‘s, deren Ursprung im Norden Ostpreußens liegt. Genauer gesagt, die Gegend um Königsberg (heute Kaliningrad) und dem „Kurischen Haff“. Zu finden ist es auf heutigen Karten im russischen Teil des Baltikums in Europa, der sich bis nach Litauen hineinzieht. Namensgebung in prußischen FamilienIn der Prußischen Sprache gibt die angefügte Endsilbe die Stellung im Haushalt an.
Die Namen auf -eitis, -aitis oder -atis verdanken ihre Entstehung der einstigen Verwendung dieses Suffixes zur Bildung von Patronymika (=vom Namen des Vaters hergeleitete Familiennamen). In den Kirchenbüchern sind sie vor allem in der schriftlitauischen Form –aitis, aber auch in der mundartlichen monophtongisierten Form –atis zu finden. Die mundartliche Verschleifung des -aitis zu -atis ist nach Fenzlau (1936) erst ab ca. 1700 zu finden. Bei Mädchennamen entsprach dem -aitis das Suffix -aite bzw. -ate. Andere Namen durch unklare EintragungenOb Geburt oder Hochzeit, bis kurz vor Ende des 19. Jahrhunderts wurden solche Ereignisse nur in den Kirchenbüchern festgehalten. Erst Ende des 19. Jahrhunderts übernahm der preußische Staat diese Aufgabe mit den Standesämtern. Bei den Übertragungen vom Kirchenbuch zum Standesamt konnte es deshalb zu Fehlern kommen. Einmal amtlich so eingetragen, wurden alle weiteren Eintragungen des Familienzweiges mit „ck“ gemacht. Auch bei Nachforschungen in den Kirchenbüchern ergeben sich oft Ungereimtheiten durch eine schwer leserliche Handschrift oder verschiedene Schreibweisen. Fehlerursachen für andere Schreibweisen gab es viele. Der Pfarrer konnte schwerhörig sein, der Meldende sprach undeutlich oder konnte selbst nicht lesen was eingetragen war. Bei der Familie Schmakeit ist so im 19. Jahrhundert der neue Zweig Schmackeit entstanden. Der wahrscheinliche Grund ist dafür in der alten deutschen Schrift, dem sogenannten „Sütterlin“ zu finden. Bei etwas undeutlicher handschriftlicher Schreibweise konnte durchaus auch ein „ck“ gelesen werden. Durch diese Übertragungsfehler sind unter anderem auch noch Schmakei, Schmakaeit zu finden. Diese Schreibweisen wurden jedoch später korrigiert, so dass kein neuer Zweig gebildet wurde. |